Unsere Interviewreise unter dem Motto „GEWO meets Mieter“ startete im Strampelgebiet mit einer der langjährigsten Mieterinnen der GEWO mbH.
Die 70-Jährige Bewohnerin Frau Ursula Strahl steht seit 1959 in einem Mietverhältnis mit der GEWO mbH.
Anfänglich hat sie die Wohnung mit ihrer Familie bewohnt, zwischenzeitlich lebte sie in Berlin und ist vor einigen Jahren wieder nach Nordhorn in ihre damalige Wohnung zurückgekehrt.
Frau Strahl hat uns einen kleinen Einblick in die Geschichte ihrer Zeit am Strampel gegeben. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen des Interviews!
Welche Bedeutung hat für Sie die GEWO mbH als Vermieter?
Drei Punkte sind für mich besonders wichtig. Das ist zum einen die Beziehung zwischen Mieter und Vermieter, also die Mieterzufriedenheit. Die Integrationsleistung der GEWO mbH von Menschen nichtdeutscher Herkunft in das Wohngebiet „Am Strampel“, sowie die sozialen Projekte für die Mieter. Damit meine ich die Veranstaltungen im „Treff am Strampel“ und das Mieterfest.
Seit Jahrzehnten ist die GEWO mbH als Vermieter ihren Mietern gegenüber absolut solide und zuverlässig, was für die Mieter Sicherheit bedeutet und damit zur Mieterzufriedenheit führt.
Den Grundstein für das gelingende interkulturelle Zusammenleben in diesem überschaubaren Wohnquartier legen die Damen aus der Vermietung. Sie verfügen über eine gute Menschenkenntnis, haben viel Erfahrung gesammelt und kennen die bestehenden Hausgemeinschaften. Fast immer leben sich die von ihnen ausgewählten Neumieter schnell und unauffällig in ihr neues Umfeld ein. Wir wohnen alle gern hier und sind ein positives Beispiel dafür, dass das Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern und unterschiedlichen Kulturen gut funktionieren kann.
Das Projekt „Treff am Strampel“ ist eine Bereicherung für die Mieter. Die dort regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen verschaffen den älteren Menschen ein Wir-Gefühl und verhindern soziale Vereinsamung. Alle zwei Jahre lädt die GEWO mbH zu einem Mieterfest in den Tierpark Nordhorn ein. Sie muss das nicht, aber sie macht es! Das ist großzügig und hat Format. Danke dafür!
Wie hat sich Ihre Wohnung im Laufe der Zeit verändert?
Die Wohnungen in den ab 1952 erbauten meistens viergeschossigen Mietshäusern am Strampel und Stadtring entsprachen damals dem neuesten Standard. Dazu gehörte auch, dass in fast allen Häusern die Wohnungen separat durch die Mieter beheizt wurden – für uns heute nicht mehr vorstellbar. Der Mieter stellte in jedes Zimmer einen Ofen, der mit Öl, Koks oder Kohle beheizt wurde.
Das blieb aber nicht so, denn seit Jahrzehnten achtet die GEWO mbH am Strampel auf Bestandspflege und führt zeitgemäße Modernisierungen bei der Innenausstattung der Wohnungen, in den Treppenhäusern und den Eingangsbereichen durch.
Zwischen 2007 und 2015 erfolgten in unserem Wohnquartier umfangreiche und sehr kostspielige energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen, was zu einer Reduzierung der Heizkosten geführt hat. Gleichzeitig wurden an alle Wohnungen geräumige Vorstellbalkone montiert, die unsere Wohnqualität erhöht haben.
Es ergab sich, dass unsere 1959 mit vier Personen bezogene Wohnung von 68 m² vor fünf Jahren grundsaniert werden konnte. Heute lebe ich allein in dieser Wohnung, erfreue mich an dem guten Wohnkomfort bei preiswerter Miete und fühle mich am Strampel rundum wohl.
Welche besonderen Ereignisse haben Sie im Laufe der Jahre erlebt?
Seit Jahrzehnten verläuft unser Alltagsleben am Strampel unauffällig und in ruhigen Bahnen.
Unvergessen bleibt aber der 6. Dezember 1960, als die Innenstadt Nordhorns vom Vechtehochwasser geflutet wurde und auch das Strampelgebiet unter Wasser stand. Kein Strom, kein Gas, Dunkelheit, Kälte.
Der hohe Wasserstand verhinderte ein Verlassen der Häuser. Die Bundeswehr versorgte die Anwohner mit dem Lebensnotwendigen. Durch das schnelle Fluten der Keller konnten wir nicht rechtzeitig die Vorräte sichern. Also schwammen Lebensmittel wie Kartoffeln und Heizmaterial, wie Koks im Wasser. Hinzu kam die Gefahr, dass schwimmende Heizölfässer undicht werden konnten. Noch heute sieht man teilweise die Flutmarken in den Vorratskellern.
Wir sind erfreut darüber, dass Frau Strahl uns einen Einblick in ihre Geschichte als „Strampel-Kind“ gegeben hat, wie sie sich und die drei anderen, gemeinsam mit ihr in diesem Wohngebiet aufgewachsenen, langjährigen Mieter so liebevoll nennt.
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Habt ihr auch etwas Spannendes mit der GEWO mbH erlebt? Dann meldet euch bei uns!
Telefonisch unter 05921 706-17 oder per Mail: l.karge@gewo-nordhorn.de